(1866-1944)
1. „Heuhaufen“ von Claude Monet
„Und plötzlich zum ersten
Mal sah ich ein Bild. Dass das ein Heuhaufen war,
belehrte mich der Katalog.
Erkennen konnte ich ihn nicht. Dieses Nichterkennen
war mir peinlich. Ich fand
auch, dass der Maler kein recht hat, so undeutlich zu malen.
Ich empfand dumpf, dass
der Gegenstand in diesem bild fehlt. Und merkte mit
Erstaunen und Verwirrung,
dass das Bild nicht nur packt, sondern sich unverwischbar
in das Gedächtnis einprägt
und bis zur letzten Einzelheit vor den Augen schwebt.
Das alles war mir unklar.
Was mir aber vollkommen klar war – das war die ungeahnte,
früher mir verborgene
Kraft der Palette, die über all meine Träume hinausging.
Die Malerei bekam eine
märchenhafte Kraft und Pracht. Unbewusst war mir auch klar,
dass der Gegenstand als
unvermeidliches Element des Bildes nicht notwendig war.“
2. Wagner-Oper „Lohengrin“
„Ich sah alle meine Farben
im Geiste, sie standen vor meinen Augen. Wilde,
fast tolle Linien
zeichneten sich vor mir.“
3. Entdeckung der Radioaktivität durch den
französischen Physiker Antoine Henri Becquerel 1896
„Das Zerfallen des Atoms war in meiner Seele dem Zerfall der ganzen
Welt gleich. Plötzlich fielen die dicksten Mauern. Alles wurde unsicher,
wackelig und weich. Ich hätte mich nicht gewundert, wenn ein Stein
vor mir in der Luft geschmolzen und unsichtbar geworden wäre.“
Paul Klee
(1879-1940)
Paul
Klee wurde am 18. Dezember 1879 in der Schweiz geboren.
Hans
Klee, sein Vater, war Musiklehrer. Seine Mutter, Ida Maria, zeichnete gern.
Paul Klee wurde Geigenspieler und Künstler.
Schon als Kind liebte er
Katzen. Während seines ganzen Lebens hat er sie
immer wieder gezeichnet
und gemalt. Seine Lieblingskatze hieß Bimbo.
Dieser Künstler war ein
strebsamer Schüler, der viele Sprachen, Geschichten
und Wissenschaften lernte.
Er war auch ein guter Schriftsteller und Lehrer.
Von allen berühmten
Leuten, die er kannte oder die ihn kannten, wurde er
bewundert und hoch
geschätzt.
Paul Klee war ein
fleißiger Künstler. Als er 1940 im Alter von sechzig Jahren starb,
hinterließ er über 8926
Kunstwerke.
Paul Klee schrieb einmal:
„Es ist nicht meine Aufgabe, Erscheinungen wiederzugeben ...
Dafür hat man einen Fotoapparat.
Ich will in die innerste Bedeutung der Modelle
eindringen. Ich will das
Herz erreichen. Ich schreibe Worte an die Stirnen und um
die Lippen. Aber meine
Gesichter sind wahrhaftiger als das Leben.“
„Die Kunst bringt das Sichtbare nicht wieder hervor. Sie macht es sichtbar.“
„So lernen wir, nicht nur
auf die Oberfläche zu schauen, sondern tiefer,
um an die Wurzeln der
Dinge heran zu kommen.“
Pablo Picasso
(1881 - 1973)
Er ist einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts.
Pablo war schon als Kind ein Genie! Früh konnte er zeichnen und malen wie ein
Erwachsener. Erst als er älter wurde, hatte er den Mut so locker, unbeschwert und
frei zu malen wie die Kinder. Er versuchte wieder sehen zu lernen wie ein Kind.
Dazu beobachtete er seine eigenen Kinder sehr genau.
Er wollte Bilder mit den Augen eines Kindes malen. Wunderbar und geheimnisvoll.
René Magritte
(1898 - 1967)
Magritte ist ein Ideenmaler - ein Maler von sichtbaren Gedanken. Er malte
Wohlüberlegt und genau. In seinen Bildern tauchen fast immer Elemente auf,
die einander widersprechen und den Betrachter dadurch wachrütteln und zum
Nachdenken bringen.
Der erste Blick und der Blick auf den Blick sind der Schlüssel zu seinen Bildern.
Die Dinge, die er malt, sind alle deutlich erkennbar und alltäglich. Doch sobald sie
gemalt sind, verändern sie sich und alles Bekannte gerät ins Wanken.
Die Bildtitel spielen bei Magritte eine große Rolle. Sie haben die Funktion,
der realistischen Wahrnehmung entgegenzuwirken.
Ob er gern malte, weiß man nicht. Er dachte aber gern in Bildern. Statt seine Skizzen
auf Leinwand zu übertragen, spielte er lieber in einem Cafe Schach. Magritte besaß
kein Atelier im eigentlichen Sinne. Er sagte, dass die Malerei dazu betrieben werde
auf der Leinwand zu landen und nicht auf dem Teppich, der tatsächlich auch keine
Flecken aufwies.
Alexander Calder
(1898 - 1976)
Calder war ein lebensfroher Mann von bärenhafter Statur. Die roten Flanellhemden,
die er immer trug, wurden zu seinem Markenzeichen. Seine Hosen waren stets
ausgebeult und seine Arbeitsschuhe staubig. Ein Kranz borstiger weißer Haare
schmückte in fortgeschrittenem Alter seinen Kopf. Calder liebte seine Familie,
feierte ausgelassene Feste und schätzte guten Wein.
Calder war einer der experimentierfreudigsten Pioniere der zeitgenössischen
Bildhauerei. Mit unerschöpflicher Energie und voller Neugier erprobte er viele
Materialien, die sich plastisch gestalten lassen. Er war der Erfinder des von der
Decke hängenden Mobiles, das allein durch Luftströme in Bewegung versetzt wird.
Für sie verwendete er auch ganz unscheinbare Alltagsdinge wie leere Kaffeedosen,
Sardinenbüchsen, Streichholzschachteln und farbige Glasstücke. Seine bevorzugten
Materialien waren Holz und später Metall, auffällig bemalt in den Primärfarben Rot,
Gelb und Blau sowie Schwarz und Weiß.
Salvador Dali
(1904 - 1982)
Dali war schon als 10-jähriger ein begeisterter Maler. Bereits 1916 bekam er
Zeichenunterricht. Später besuchte er die Kunstakademie, die er aber 1926 wegen
ungebührlichen Betragens verlassen musste. In Paris lernte er die Surrealisten
kennen und trat ihrer Gruppe bei.
Die Surrealisten suchten nach einer „Überwirklichkeit“. Ausgangspunkt ihrer
Inspiration war Freud, dessen Untersuchungen zur Traumdeutung gezeigt hatten,
dass der Großteil unseres seelischen Empfindens tief im Unterbewusstsein
vergraben ist. Das Denken, Fühlen und Handeln des Menschen ist geprägt von
unbewussten Kräften.
Die Traumwelt und ihre Deutung faszinierte Dali total. Seine Bilder wirken wie ans
Tageslicht gezerrte Traumvisionen, voll unerklärlicher Zeichen und Symbolen. Dali
versuchte seine persönlichen Angsterlebnisse, aber auch Krankheiten
(z.B. verstümmelte Körperteile, Eingeweide), Rauscherlebnisse und sexuelle
Fantasien (z.B. fliegende Brüste, Brustwarzen als Telefonwählscheiben) in Bildern
auszudrücken. Dazu bediente er sich Motiven aus seiner Umgebung bzw. der Realität.
Sie stellen sich selbst, aber gleichzeitig auch etwas ganz anderes dar. Zu seinen
typischsten und persönlichsten Merkmalen „Dalischer Malerei“ zählen: z.B. eine Uhr,
die zerläuft wie ein Camembert; eine Wolke, die ein Gesicht ist; ein Felsen, der ein
Auto ist; Baguettes, Krücken, Eier, Ameisen, Granatäpfel, Schubladen u.v.m.
Er nutzte jede Möglichkeit zur Provokation und Selbstdarstellung. Seine exzentrische
Art ließ sich bestens vermarkten, vor allem in Amerika. Sein extravagantes Äußeres
(z.B. der Dali-Schnurrbart) und seine genialen Bilder ließen Dali zu einem der
populärsten Künstler dieses Jahrhunderts werden.
Roy Lichtenstein
(1923-1997)
Roy
Lichtenstein wurde in New York City geboren. In der Schule hatte er mit
Kunst
nichts zu tun. In der Privatschule die er besuchte, gehörte Kunst nämlich
nicht
zum Lehrplan. Dafür malte und zeichnete Roy viel für sich allein zu Hause.
So
entstand der Wunsch Kunst zu studieren und Künstler zu werden.
Roy Lichtenstein malte seine ersten Pop Art Bilder 1961. Sie zeigen Bildfiguren,
wie sie in der Welt der Werbung, des Kinos, der Comic-Strips und des Alltags
vorkommen.
Da der Comic ein wichtiges Massenkommunikationsmittel ist, projeziert
Lichtenstein Bilder daraus mit Hilfe eine Diaprojektors auf die Leinwand und
zeichnet sie nach. Beim Übertragen vermeidet er ablenkende Details, Linien,
Figuren oder Worte. Die Farben sind kräftig und leuchtend. Seine Bilder
überdeckt er teilweise mit einem Raster, wie es drucktechnisch bedingt in
der Zeitung zu finden ist. Das fertige Bild hat dadurch keine persönliche
Handschrift des Künstlers vorzuweisen. Es ist das Abbild eines Abbilds,
eine Erfahrung aus zweiter Hand. Es wirkt wie ein industriell gefertigtes
Massenprodukt.
Durch die großen Bildformate und der überdimensionalen Abbildung der
Bildmotive rückt Lichtenstein ein bekanntes Objekt neu ins Bewusstsein.
Neben seinen bekannten Comicbildern stellt er auch Landschaften dar.
Auch hier bildet er keine persönlichen Eindrücke ab, sondern verwendet
bereits gedruckte Vorlagen.
Er übersetzte auch bekannte Kunstwerke in seinen Comic-Stil und
übertrug sie auch auf Skulpturen und Wandgemälde.
Jean Tinguely
(1925
– 1991)
Aus Schrott, Blech, weggeworfenen Konsumartikeln und allen möglichen
Fundstücken (kunstfremden Materialien) schuf er völlig nutzlose Objekte,
die den Perfektionismus der Technik witzig hinterfragten, bzw. ins
Gegenteil verkehrten.
Jean Tinguely wuchs in Basel auf. Mit 15 Jahren begann er eine Lehre
als Dekorateur. Aber schon bald widmete er sich ganz der Kunst.
In der Allgemeinen Gewerbeschule in Basel lernte er die moderne Kunst kennen.
Tinguely war ein guter Zeichner, aber er baute lieber aus dünnem Draht
phantasievolle Figuren und experimentierte vor allem mit Bewegung.
Bewegung, die entweder sichtbar oder hörbar war.
„Schon als kleiner Junge“, erzählt Tinguely, „hatte ich immer eine Zange
in der Hosentasche, wie andere Jungen ihr Taschenmesser. Ich habe nie
Spielsachen gekauft, ich habe sie immer selbst gemacht. Ein Gartenzaun
mit Maschendraht, knips, knips, schon hatte ich ein langes Stück Draht,
dann habe ich ein kleines Rädchen zusammengebogen, Speichen, Achse,
einen kleinen Wagenkasten, Deichsel, und schon konnte man das Fahrzeug
an einer Schnur herumziehen – man kann alles aus Draht machen.“
1952 zog er nach Paris. Dort lernte er u.a. die Künstler Marcel Duchamp
und Alexander Calder kennen, den Tinguely als „Inspirationsquelle,
Wegbereiter“ bezeichnet.
1955 lernt er Niki de Saint Phalle kennen. Es beginnt eine private
und künstlerische Beziehung.
1966 begehbare, liegende Nana (28,70 m lang, 9,15 m breit, 6,10 m hoch)
1979-1997 Tarogarten
Niki de
Saint Phalle
(1930)
Sie wurde 1930 in Paris geboren. Ihre Kindheit verlebte sie in New York.
Sie erfuhr eine sehr strenge Erziehung in einem katholischen Elternhaus
und verbrachte die ersten Jahre ihrer Schulzeit im Kloster zum Heiligen Herzen
in New York City. Es waren nicht gerade glückliche Jahre.
1951 kehrte sie nach Paris zurück. Dort lernte Niki 1960 einige Künstler
der Gruppe „Neue Realisten“ kennen. Diese waren unzufrieden mit der Politik
und protestierten in ihren Bildern und Objekten gegen die „Kauf alles und werfe
den Abfall einfach weg“ - Gesellschaft.
Auch Niki de Saint Phalle wollte etwas gegen ihre Unzufriedenheit und die Wut
in ihrem Bauch tun. Die Wut auf ihre Eltern, den Bruder, die strenge Erziehung
und die Kirche. Sie fing an „Schießbilder“ herzustellen. Sie klebte verschiedene
Materialien (Stoff, Dosen, Joghurtbecher usw.) zusammen mit Farbbeuteln auf
eine Holzplatte und überzog das Ganze mit Gips. Dann schoss sie mit einem
Gewehr darauf. Die verborgenen Farbbeutel zerplatzten und die Farbe floss über
das Bild. In dieser Zeit entstanden auf ähnliche Weise aus Kleidungsstücken
menschliche Figuren mit Zielscheiben als Köpfen.
Nachdem sie einige solcher Bilder gemacht hatte, ging es Niki viel besser. Sie
wurde richtig zufrieden und glücklich. Sie kam auf die Idee aus Drahtgeflecht,
das sie mit Pappmaché oder Gips verkleidete, große weibliche Figuren zu bauen
und bunt zu bemalen. Diese Frauen nannte sie „Nanas“. Sie waren Nikis Symbol
einer fröhlichen, befreiten Frau.
Seither formt Niki de Saint Phalle leuchtend bunt bemalte Plastiken (menschliche
Figuren, Tiere usw.) und verschönert Bücher mit ihren farbenfrohen Figurenbildern.
Hier findest du bald mehr Infos über verschiedene Künstler!