KUNSTGESCHICHTE / XTREM FACTS
BÜCHER
FÜR DEN DURCHBLICK
Falls du noch ein wenig mehr über die
Epochen auf dieser Seite wissen möchtest,
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Sie zeigen viel mehr als wenig und
kosten viel weniger als viel – also fast geschenkt!
Ganz neu und
aktuell:
KUNST BILDATLAS
Zugänge zur Welt der Bilder
Klett Verlag
ISBN 978-3-12-205080-1
GESCHICHTE DER MALEREI
Von der Renaissance bis heute
Könemann Verlag
ISBN 3-89508-082-9
KUNST DES 20. JAHRHUNDERTS
Malerei, Skulpturen und Objekte, Neue Medien, Fotografie
Taschen Verlag
ISBN 3-8228-6029-8
DAS ABENTEUER KUNST
Einführung in die Geschichte der Malerei
Prestel
ISBN
3-7913-2475-6
Das Bild ist Botschaft – es dient dabei auch der religiösen Unterweisung:
für diejenigen, die nicht lesen können, werden dadurch die Geschichten
der Bibel in Wand- und Buchmalerei verständlich.
Gestaltungsmittel: Flächigkeit, Verzicht auf Raumtiefe, feste Umrisslinie,
symmetriebetonte Anordnung der Bildgegenstände, ausdrucksstarke
Gebärdensprache und Mimik, feierliche Frontalansicht,
sinnbildliche Funktion von Farben und Größenverhältnissen.
Glasmalerei ist das neue Kunstmittel dieser Zeit. Wand-,
Tafel- und
Buchmalerei werden jetzt naturalistisch und zeigen
lebendige Porträts.
Die höfische Standesgesellschaft und ein städtisches
Bürgertum haben
sich entwickelt. Die Figuren sind ihrer geistigen Bedeutung
nach groß
oder klein dargestellt. Der Raum bleibt noch „Bühne“, auf
der sich die
Handlung vollzieht (oft auch Goldgrundfläche).
Entdeckungen der Welt und des Menschen
Die Ideen der antiken Kultur erleben ihre Renaissance, ihre „Wiedergeburt“
(zunächst in Italien). Die Menschen und die Welt, nicht die Heiligen und das
Jenseits werden gemalt. Die Maler denken über Proportionen des menschlichen
Körpers nach und beschreiben die Gesetze der Perspektive. Genaue
Naturbeobachtung, realistische Abbilder, plastische Wirkung, mit Hilfe
eines Gitternetzes kann die Zentralperspektive hergestellt werden.
Die Porträtmalerei zeigt ein neues Menschenbild, das
Individuum.
In lebendiger Darstellungsweise wird die Welt der neuen
wissenschaftlichen
Entdeckungen dokumentiert. Die Kenntnisse von Perspektive
und
Proportionen werden verfeinert.
Universalgenies:
Die Maler verstehen sich als Künstler und nicht mehr als
Handwerker.
Sie treiben die Darstellung von Menschen und Räumen
wissenschaftlich
voran. Der „uomo universale“, der
allseits gebildete Mensch, ist das Ideal.
Michelangelo
Leonardo da Vinci
Raffael
Albrecht Dürer
Tizian
Gegen die ausgewogenen Meisterwerke der Renaissancekünstler wenden
sich die Manieristen und zeigen eine andere Realität: verzerrte Perspektiven
und übersteigerte Raumkonstruktionen, grelle, kontrastreiche Farben oder
Menschen mit langgezogenen Gliedmaßen. Ihre Landschaften enthalten
phantastische Züge und Elemente. Gegen das klassische Ideal, gegen Perfektion
und Harmonie, gegen die Imitation der Antike setzen sie die eigene Phantasie.
El Greco, Tintoretto, Arcimboldo
Barock ca. 1590-1720
Leben
in Bewegung
Der Barockmaler betont das sinnliche Erlebnis. Kräftige,
bewegte Figuren
finden sich in effektvoll ausgeleuchteten Landschaften und
Räumen. Mit großen
Gesten werden theatralische Momente beschworen. Mit Prunk,
Pracht und Pathos
wird bewusst eine Scheinwelt gemalt. Körperliche Schönheit
und Vitalität
korrespondieren mit religiösem Überschwang.
Rubens, Caravaggio, Rembrandt
Der Adel lässt sich feiern. Die Schäferspiele, Hirtenszenen und Feste
am Hofe werden gemalt. Das Gekünstelte der höfischen Gesellschaft findet
sich in der Darstellung erträumter Situationen wieder. Das Verschnörkelte
des Rokoko (von Rocaille – Muschelform), die verspielten Formen,
das Dekorative zeigt sich auch in Möbeln, Porzellan und Kunsthandwerk.
Das kokette Anbändeln, das nicht selten frivole Treiben wird entsprechend
dieser feinen Stimmung in zarten Pastelltönen gehalten.
Klassizismus ca. 1770-1830
Dem
Wahren, Schönen, Guten
Themen und Formen der klassischen Antike liefern die
Vorbilder. Im Geiste
der philosophischen Aufklärung und der französischen
Revolution werden
moralische Ansprüche laut und in strengen Kompositionen
geäußert.
Historienbilder, Heldendarstellungen und bürgerliche
Portraits erscheinen
in harten Linien und klarem Licht. Die Künstler jener Zeit
wollen die Menschen
sittlich veredeln.
Die Maler der deutschen Romantik entdecken die Seele, das Gefühl.
Sie malen Märchen, zeigen Menschen in übermächtiger Natur. „Wie in einem Roman“ –
also bedeutungsvoll, gefühlvoll, traumhaft, fabulierend – sehen sie die Welt. Dieses Gefühl
von Verzauberung, von dem Sagen und Mythen erzählen, wollen die Künstler mit ihrer
Phantasie neu erwecken. Die Natur ist beseelt. Die Landschaften sind von aufwühlenden
und überwältigenden Stimmungen .
William Turner, Caspar David Friedrich
Biedermeier ca. 1815-1848
Trautes
Heim – Glück allein
Häuslichkeit und Geselligkeit in Familie und Freundeskreis
sowie die Heimat
liefern den Malern in Deutschland die Motive und Themen.
Gemalt wird überwiegend
in warmen, dunklen Naturtönen frei von jeglichem Pathos.
Die bürgerlichen Tugenden
der Bescheidenheit, Ordnung, Sauberkeit werden dargestellt
– manchmal mit einem
kleinen Augenzwinkern.
Carl Spitzweg, Moritz von Schwind
MODERNE
Realismus
(ab ca. 1840)
Menschen werden in ihrer alltäglichen Welt gezeigt: als
Arbeiter in der Fabrik,
als Bauern auf dem Feld. Die gesellschaftliche Realität, in
der die Industrie
expandiert, die Bevölkerungszahl explodiert, soll möglichst
echt und objektiv,
unsentimental dargestellt werden. Für die Kritiker ist das beinahe
sittenwidrig.
Sie werfen den Realisten die sozialistische Heroisierung
der Arbeit vor. Dabei
zeigen die Künstler nur die Realität, wahr, wirklich, so
wie sie ist.
Schnappschüsse aus dem Alltag. Die Bilder sind daher eher
düster und
die abgebildeten Menschen wirken in sich gekehrt.
Geschichtlicher
Hintergrund:
1855 ist die Weltausstellung in Paris auf der die Ergebnisse der Industrialisierung
vorgestellt werden. Das Fahrrad mit Tretkurbel und die Glühbirne sind 1854 erfunden
worden. In Paris wird das erste Warenhaus der Welt eröffnet. In den Fabriken arbeitet
ein großes Heer von Industriearbeitern, darunter auch viele Kinder, an mechanischen
Webstühlen.
Impressionismus (ab ca. 1870)
Die
impressionistischen Maler gehörten zu den ersten, die ihre Staffeleien mit
in die freie Natur
nahmen, ihre Bilder dort malten und auf Vorstudien verzichteten.
Ein wichtiges Hilfsmittel
war der neu erfundene Fotoapparat, mit dem sie die Natur
so, wie sie in einem
bestimmten Augenblick aussah, festhalten konnten.
Das wichtigste
Anliegen der Impressionisten war nämlich, die Natur unter dem
Einfluss des Lichtes
darzustellen. Die Lichtverhältnisse und Farben im Freien,
die sich je nach
Wetterlage und Tageszeit ständig veränderten, führten dazu,
dass die gleichen
Motive auf ganz unterschiedliche Weise gemalt wurden.
Die Künstler
stellten neben Landschaften auch Stadtszenen und Motive aus
dem Alltag dar.
Die Malweise wurde
luftiger und farbenreicher. Die meist hellen Farben wurden
mit schnellen
Pinselstrichen direkt auf die Leinwand aufgetragen oder getupft
und auch erst auf
der Leinwand gemischt und zum Leuchten gebracht. Die festen
Umrisslinien lösten
sich auf.
Auffallend ist, dass
man von diesen Bildern einige Schritte zurücktreten muss.
Erst dann fügen sich
die kleinen Pinselstriche im Auge des Betrachters zu
größeren Farbflächen
zusammen.
Die Bezeichnung
„Impressionismus“ leitet sich von einem der ersten Gemälde
Claude Monets ab,
das „Impression: Sonnenaufgang“ hieß. Das Publikum
dieser Zeit
reagierte sehr abweisend auf die neue Kunstrichtung. Man hielt
die Künstler für
verirrt oder sogar geisteskrank und nannte sie spöttisch
„Impressionisten“.
Auguste Renoir (1841-1919)
Édouard Manet (1832-1883)
Claude Monet (1840-1926)
Camille Pissaro (1830-1903)
Edgar Degas (1834-1917)
Fauvismus (ab ca. 1905)
Die Widen, französisch: Les Fauves, wollten vor allem mit Farben spielen.
Gegenstände und
Personen zeigten keine Licht- und Schattenseiten mehr.
Es ging um die
Komposition mit Farben und nicht um Realismus.
Die Künstler
benutzten reine, unvermischte , kräftige Farben, die
sie nicht
unbedingt
wirklichkeitsgetreu einsetzten. So finden sich auf ihren Bildern
blaue Haare, grüne
Häuser oder rote Bäume. Wichtig war den Fauvisten vor
allem die
Leuchtkraft der Farben, nicht das Spiel des Lichts, die Wechsel-
wirkung zwischen Licht und Schatten, die für die Impressionisten
so wichtig
waren. Aufgrund
ihrer Leuchtkraft liebten die Fauvisten insbesondere
kräftige
Rot-Orange-Töne,
aber auch Blau und Grün benutzten sie gern. Sie malten
ohne Palette und
drückten einfach ihre Farben auf das Bild und verteilten sie
mit großen
Pinselstrichen. Sie malten großflächig,
was die Leuchtkraft der
Farben zusätzlich steigerte.
Henri Matisse (1869-1954)
Expressionismus (ab ca. 1905)
Lat. „expressio“ =
Heftiger Ausdruck
Die Künstler
wollten in ihren Bildern den seelischen Zustand, Gefühle und
Stimmungen
sichtbar machen. Es ging ihnen nicht darum, die äußere Wirklichkeit
(z.B. Lichtverhältnisse / Impressionismus), Landschaften,
Menschen, Tiere oder
Gegenstände
wiederzugeben, sondernd das darzustellen, was sie ausdrückten.
Die Steigerung des
Ausdrucks gelang ihnen durch die Reduktion auf die
wesentlichen Linien
und Formen (große Flächen, kantige und spitze Formen,
sehr betonte
Linien). Die Farbgebung war frei, kräftig und wild, sie „brannten“
geradezu.
Diese in Deutschland
verstärkt wirkende Stilrichtung malte kulturkritisch gegen
die fortschreitende
Anonymität der Welt und die gesichtslosen Grimassen der Großstadt.
Die Expressionisten
versuchten die Unsicherheit und Zukunftsangst (Vorkriegszeit)
vieler Menschen zum
Ausdruck zu bringen und stellten deshalb auch Menschen dar,
die benachteiligt
waren, z.B. Arme, Kranke und andere Hilfebedürftige.
In Deutschland
bildeten sich zwei expressionistische Künstlervereinigungen,
die „Brücke“
(Heckel, Kirchner, Schmidt-Rottluff) und „Der Blaue
Reiter“ (Kandinsky,
Marc, Macke, Klee).
Sie arbeiteten zusammen, lernten neue Techniken, teilten
ihre Materialien,
bereiteten Ausstellungen vor und veröffentlichten eigene Zeitschriften.
Weitere wichtige Maler: Kirchner, Nolde, Pechstein, Beckmann
Kubismus (ab ca. 1907)
griech.=kybos/Würfel, lat.=cubus/Würfel
Eine Richtung der Kunst des frühen 20. Jahrhunderts. Sie hat ihren Ursprung
in Paris. Großen Anteil an der Entwicklung dieser Art von Malerei hatten der
französische Künstler Georges Braque und der Spanier Pablo Picasso.
In der frühen Phase des Kubismus (ab 1907) gingen die Künstler vom
Gegenstand aus und zerlegten ihn in kubische Formelemente. Dabei wird
der Darstellungsgegenstand gleichzeitig von verschiedenen Seiten gesehen
und wiedergegeben. Häufig wird nicht der ganze Gegenstand, sondern einzelne
Teile aus verschiedenen Ansichten und Entfernungen abgebildet und auf die
Bildfläche zerstreut. Die Künstler verzichten auf Raumwirkungen und Perspektive
Und reduzieren die Palette auf wenige Farben, vor allem Grau-, Braun- und
gedämpfte Grüntöne.
Ab 1912 begannen die Künstler Buchstaben und Zahlen in ihre Kompositionen
zu malen. Später klebten sie gefundene Etiketten, Zeitungsausschnitte, Tapeten
und andere Gegenstände in ihre Bilder und erfanden so die Collage. Durch diese
Technik entfernten sich diese Werke immer mehr vom eigentlichen Motiv.
Juan Gris ging noch einen Schritt weiter. Ausgangspunkt waren ungegenständ-
liche Farbflächen, die erst im Laufe der Arbeit durch eingefügte Zeichen einen
gegenständlichen Bezug erhielten. Zum Beispiel kann ein braunes Rechteck
durch zwei eingezeichnete Punkte als Gesicht oder durch parallele Linien als
Gitarre erkannt werden. In dieser Hochphase des Kubismus wurden die Bilder
wieder bunter, weil auch die Farbe als Zeichen dienen kann.
Pablo
Picasso (1881-1973)
Georges
Braque (1882-1963)
Juan Gris
(1887-1927)
Surrealismus (ab ca. 1920)
Traumbilder – Das
Übernatürliche schlummert im Unterbewusstsein. Der
Surrealismus will
eine Über-Wirklichkeit vorstellen, in der Träume wahr werden
und den Verstand
irritieren. Die Maler zeigen Phantasiegestalten und Traum-
gebilde in realistischem Stil in einer unwirklichen Welt.
Die
Surrealisten bildeten zwar Gegenstände und Personen durchaus
wirklichkeitsgetreu
ab, stellten sie aber in einen ganz neuen, unwirklichen
Sinnzusammenhang.
Die Bilder erinnern deshalb an Träume, die ja auch von
der
Wirklichkeit ausgehen und sich oft auf ganz fantastische Weise entwickeln.
Die
Künstler wählten ihre Themen frei und uneingeschränkt, sie schreckten
nicht
mehr davor zurück, auch ihre eigenen bisher im Inneren verschlossenen
Träume
darzustellen. Ihre Bilder sind oft von einer eindringlichen Genauigkeit,
als
wollten sie den Bildern so Wirklichkeit geben. Alpträume werden wahr,
Unheimliches,
sexuelle Fantasien, Hirngespinste, Visionen, Halluzinationen,
Sinnestäuschungen
und Wahnvorstellungen nehmen Form an. Diese Bilder
wollen
irritieren und zum Assoziieren einladen.
Sigmund
Freud, der Begründer der Psychoanalyse (1900) hatte großen Einfluss
auf
die Surrealisten. Er erkannte, dass Träume sich deuten lassen, indem der/die
Träumende
über die Motive frei berichtet und dass in freier Assoziation Schichten
des
Unterbewussten aufgedeckt werden können.
Salvador Dali (1904-1989)
René Magritte (1898-1967)
Max
Ernst (1891-1976)
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